Eine Rezeptionistin begibt sich auf Weintour 2.0 – Ein Blogbeitrag von Sabrina Abou-Chaar

„Liebes Rezeptionsteam, am Sonntag, 17.07.2022, um 19:00 Uhr gibt es eine Weinprobe. Und es erfolgt die Auswahl der Weine für unseren neuen Winzer des Monats, Georg Meier in Weyher. Möchte jemand mitkommen? Dann bitte Nachricht an mich. Viele Grüße, Petra Hirsch.“

Meine Kollegin hatte sich bereits das letzte Mal getraut – jetzt bin auch ich neugierig geworden. Als Wahl-Pfälzerin kann ich ja nicht ewig „Amateurin“ in Sachen Wein bleiben. Zumal ich mich, bis zu meinem Umzug in die Pfalz vor etwa 6 Jahren, doch eher wenig bis gar nicht mit Wein auseinandergesetzt habe. Die Chefin hat mich jedoch nach und nach erfolgreich „umgepolt“ – selbst die von ihr empfohlenen und von mir bis dahin verpönten trockenen Weine schmecken mir heute richtig gut. An dieser Stelle: Danke dafür! 😉

„Alladann“: Rasch eine Antwort an die Chefin geschrieben. Die Vorfreude ist groß. 😊

Am besagten Sonntag ging es nach meiner Rezeptions-Spätschicht in nur 15 Minuten vom Hotel und Landau zum Weingut in Weyher.

Weyher ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße. Rund 30 km von der französischen Grenze entfernt. Und gehört der Verbandsgemeinde Edenkoben an. Hier ist auch das kleine Familien-Weingut von Georg Meier beheimatet.

Dort angekommen, warten alle bereits: Meine beiden „Chefs“, Petra und Holger W. Hirsch, die liebe Kerstin Dewein von unserer „Max28 Weinbar“. Und auch meine Rezeptionskollegin „in Crime“ und Wiederholungstäterin Vanessa Spöhrle.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Georg Meier ging es auch gleich los. Und wir probierten einen tollen Wein nach dem anderen.

Verkostung

Während der Verköstigung erzählt uns Georg (ja, wir sind gleich alle per Du. So ist das in der Pfalz 😉)  ein paar interessante Eckdaten zu seinem Familien-Weingut, das bereits seit 1885 besteht und mittlerweile in 5. Generation betrieben wird. Bewirtschaftet werden etwa 20 ha Rebfläche. Ganz besonders interessant und vorbildlich: Zurzeit befindet sich das Familien-Weingut in der Umstellungsphase zu ökologischem Wein. Das heißt, dass das Weingut ein ausbalanciertes Ökosystem im Weinberg anstrebt.

Dies erfolgt ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Substanzen, um so die Belastung der Umwelt möglichst gering zu halten.

Es beginnt bereits bei der Düngung, bei der keine Mineraldünger, sondern nur Humus, Kompost oder andere organische Nährstofflieferanten eingesetzt werden. Und setzt sich beim Pflanzenschutz fort. Hier werden nur reiner Schwefel und Kupfer gegen den echten und falschen Mehltau eingesetzt. An Stelle von Schwefel wird in letzter Zeit sogar häufig schon erfolgreich Backpulver (Natriumbikarbonat) verwendet.

Weiterhin erfahren wir, dass das Weingut Mitglied im Forum Pfalz, einer pfalzweiten Winzervereinigung ist. Für das Jahr 2023 strebt Georg Meier das „Demetersiegel“ an.

Demeter ist der älteste Anbauverband für biologische Landwirtschaft überhaupt. Im Gegensatz zum Biosiegel der EU wird die Verwendung des Demetersiegels von Anfang an streng überwacht. Die Demeter-Winzer erzeugen Ihre Trauben und Bioweine nach Richtlinien, die weitaus strenger sind als die der EU-Ökoverordnung.

Ich war begeistert, wie viel Neues ich aufschnappen konnte.

Natürlich haben wir uns alle nebenbei sehr motiviert „durchprobiert“. Ganz besonders habe ich mich auf meine Lieblingsrebsorte – die Scheurebe – gefreut. Und sie hat mich mal wieder nicht enttäuscht. 😊

Die trockene 2021-er Scheurebe war mein persönlicher Favorit! Ein Ortswein von der Bundsandsteinverwitterung. Ein absoluter Trinkgenuss, der an exotische Früchte wie Maracuja und Stachelbeeren erinnert. Ein bisschen auch an Minze und frisches Gras … Ein Träumchen!


“Ein Träumchen

Ich bin ein bisschen stolz. Denn mein “Liebling” hat es direkt auch zum “Max-Liebling” geschafft. Na das ist mal ne steile Karriere😉.

 

“Mhm… Lieblings-Kombi. Würziger Bergkäse und “meine” Scheurebe!”

Selbstverständlich durften bei unserer Weinprobe ein paar Rieslinge nicht fehlen. Und die KANN Georg Meier. Ich erinnere mich gerne an meine Chefin, die mir von der ersten Bekanntschaft mit ihm erzählt hatte:

„Sie lieben Riesling. Ich kann Riesling. Wir sollten uns kennenlernen!“

Geschafft haben es sogar gleich zwei Rieslinge, die unsere Gäste schon bald genießen dürfen. Darunter der 2021-er Riesling (trocken); ein Ortswein. Er hat eine straffe Säure und schmeckte zitrisch, nach Pfirsich, etwas nach exotischen Früchten, ein bisschen nach Kräutern.

Good to know: Rieslinge sind in diesem Weingut deren größte Passion. Auf etwa 30 Prozent der Weinanbaufläche gedeihen Georg Meiers Rieslinge. Dieser spezielle Riesling hier sogar auf Granitböden – Von etwa 23.000 ha Weinanbaufläche deutschlandweit gibt es lediglich etwa 8 ha mit Granitböden. Also: Eine Rarität! 😊

Der zweite Riesling wurde der 2019-er Riesling 2G (trocken), ein Lagenwein. Wieso 2G? Keine Sorge, hatte weniger mit einer schlechten Internetverbindung oder Corona-Maßnahmen zu tun. 2G bedeutet hier: Granit im Granit. Ebenfalls von Granitböden und in einem 1.100 L Granitfass ausgebaut. Allein der Granitdeckel wiegt etwa 200 kg! Mehr Granit im Wein geht nicht!

 

Verkosten des “2G” direkt am Granitfass

Der Wein hat eine pikante Frische und Mineralik, schmeckte nach gelben Früchten, etwas auch nach Holz … Für unsere Gäste eben nur das Beste.

Aber: Ich möchte nicht zu viel verraten. Natürlich haben es ein paar weitere hervorragende Weine in unsere persönliche Auswahl geschafft.

Welche das sind? Kommen Sie vorbei, finden Sie es heraus und überzeugen Sie sich selbst. 😊

„Alladann“: (Wann) Sehen wir uns?

Ihre etwas andere Rezeptionistin – Sabrina Abou-Chaar

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Und das sagt die Chefin dazu:

Es ist mir eine Freude und ein persönliches Anliegen, den Pfälzer Wein in möglichst aller Munde zu wissen. Und zwar in doppeltem Sinn. 😉

Da die Rezeption erster und letzter Ansprechpunkt unserer Gäste ist, freue ich mich natürlich, wenn unsere Rezeptionistinnen möglichst viel darüber erfahren.

Georg Meier kennen wir schon lange. Als bekennende Riesling-Fans führte uns unser Weg relativ früh zu ihm.

Und “Riesling ist Riesling ist Unsinn” war eine der erfolgreichsten Gastwinzer-Aktionen in unserer “Max28 Weinbar”.

Der “2G2 oder “Doppel-G” – kreiert mit Stefan Dorst – ist einer unserer Liebsten. Umso mehr freut es mich, dass er es in Team-Abstimmung ebenfalls auf die Karte geschafft hat.

Sie möchten Georgs Weine probieren? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch in unserer “Max28 – Weinbar”.

Sie möchten mehr erfahren und die Weine mit nach Hause nehmen? Dann melden Sie sich doch einfach beim Weingut an.
Oder besuchen Sie die “Weinhandlung am kleinen Platz” in Landau.

Für heute verbleibe ich mit einem herzlichen

ZUM WOHL – DIE PFALZ

Ihre Petra Hirsch

Maximilians Boutique-Hotel Landau

Maximilians Domizil Edenkoben

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